Besondere Tisch–Ereignisse

09.06.2007
15:00 Uhr

25 Jahre Tischgemeinschaft Wirtschaft

                                  

 

25-jähriges Tischjubiläum  (s.a. Fotoband TG Wirtschaft, Teil 1)

 

                                

 

Die Tischgemeinschaft wurde am 25. Mai 1982 gegründet, und von den 9 Gründungsmitgliedern sind noch 3 Mitglieder aktiv dabei, die Heimatfreunde Kurt Hecker, Dr. Stefan Wagner und Wolfgang Rolshoven. Aktuell umfasst die Tischgemeinschaft 26 Mitglieder und 1 Gast. 

"TOR" Heft 8/2007, S.14:                                                                              "Am Treffpunkt wusste niemand wohin die Reise geht, aber was kann schöner sein als zum Jonges-Jubiläum eine historische Reise durch Düsseldorf zu unternehmen.


Das erste Missgeschick erfolgte dann aber bereits um 17:45 als ein Reisebus der Rheinbahn AG anstatt der bestellte Oldie-Bus zur historischen Stadtrundfahrt auf den Parkplatz fuhr(Später erfuhren die Jonges, das der „Oldie" seit 6.6.2007 in der Werkstatt stand). Der zweite Fauxpas geschah dann um 18:00 denn die Lautsprecheranlage funktionierte nicht einwandfrei, so das die hinteren Businsassen kein Wort verstanden. Dem Organisator stand schon der Schweiß auf der Stirn.

Dank der hervorragenden Stadt- und Kirchenführerin Uta Pollmann, Düsseldorf Marketing Tourismus, waren nach 5 Min. die Pannen der Rheinbahn AG vergessen.

Selbst für eingefleischte Düsseldorfer und Düsseldorferinnen ergaben sich bei der 2-stündigen historischen Reise durch Düsseldorf immer wieder Überraschungen. Hervorgehoben sei nur die Reichsgasse (zwischen Fürstenwall und Herzogstr.) aus dem Jahre 1860, ein verstecktes, sozialhistorisches Prunkstückchen. Die Reichsgasse ehemals Krautstrasse nach der alten Krautmühle an der Düssel benannt und 1871 umbenannt zum Gedenken an die Wiedervereinigung des Deutschen Reiches 1871,
war vielen Heimatfreunden unbekannt.


Wer wusste noch das Harry auch Heinrich Heine genannt das Jan Wellem Denkmal auf dem Marktplatz erkletterte und von dort die Ratsherren beobachtete, die nach dem Einzug der Franzosen 1806 auf einmal "neue Gesichter angezogen" hatten und das Harrys liebster Spielplatz der Hofgarten war, wo er Vogelnester und Käfer suchte, den Namen seiner kleinen Freundin Veronika in eine Bank schnitzte und 1811 den Einzug des Kaisers Napoleon beobachtete.

Einigen war auch nicht bekannt das zum 125. Todestag des Dichters, dass von Bert Gerresheim erstellte Heine-Monument auf dem Schwanenmarkt, von einem Mäzen gestiftet wurde und damit eine wechselvolle Denkmals-Geschichte ihr gutes Ende fand. Denn eine erste Initiative zur Errichtung eines Heine-Denkmals in Düsseldorf wurde von Kaiserin Elisabeth (Sissy) von Österreich 1888 begonnen, scheiterte aber an den in Düsseldorf herrschenden Preußen. Die Spenden der Bürger dienten später zum Ankauf des Heine-Nachlasses. 1932 errang der Künstler Georg Kolbe den ersten Preis in einem Heine-Denkmals-Wettbewerb, seine Bronzeskulptur eines aufstrebenden Jünglings konnte jedoch erst nach der Nazizeit aufgestellt werden (am Ehrenhof). Und 1953 stiftete der Kunstverein den Mädchentorso "Harmonie" (im Hofgarten) zu Ehren Heines. Und wer kannte schon die genaue Geschichte des alten Golzheimer Friedhofes an der Fischerstr., der zurzeit durch den geplanten Neubau der Victoria-Versicherung, in aller Munde ist.

Am 27. Januar 1804 beauftragte Kurfürst Maximilian Joseph den Hofbaumeister Caspar Anton Huschberger, einen Platz für die Anlage eines neuen Friedhofs zu suchen. In der Gemeinde Golzheim etwa zwei Kilometer nördlich der damaligen Stadtgrenze, fand man ein geeignetes Gelände.1816 erweiterte Maximilian Friedrich Weyhe den kleinen Friedhof und gab ihm die heute bekannte Form. Düsseldorf hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts etwa 16.000 Einwohner. Mit fortschreitender Stadtentwicklung musste auch der Friedhof mehrfach erweitert werden, zuletzt 1875, als Düsseldorf bereits 80.000 Einwohner hatte. 1897 musste der Friedhof endgültig geschlossen werden. Düsseldorfs Hauptbegräbnisstätte des 19. Jahrhunderts ist heute noch teilweise als Grünanlage erhalten. Städtebauliche Entwicklungen haben die Fläche des Friedhofes reduziert. Nur noch ca. 350 Grabmäler, die teilweise vom Verfall bedroht sind, erinnern an die Zehntausende, die auf dem Golzheimer Friedhof bestattet wurden.

Der Friedhof ist heute eine poetische Oase der Stille und gehört zu den schönsten und bedeutendsten im Land. Seine Geschichte ist eng mit Düsseldorf verbunden, und große Namen erinnern an seine Bürger, Maler und Dichter. Der Friedhof ist ein einzigartiges Beispiel für die Grabsteinkultur im 19. Jahrhundert und zeigt eindrucksvoll die verschiedenen Stilepochen von Barock, Klassizismus, Neugotik und Romantik in einem bemerkenswerten Gesamtkunstwerk.

Gräber berühmter Zeitgenossen: u.a. der Gartenarchitekt und zugleich Schöpfer der Anlage Maximilian Weyhe, der Maler Alfred Rethel, der Architekt Wilhelm von Schadow sowie der Theatermann Karl Leberecht Immermann.

Um 20:00 setzte uns der Bus dann in Meerbusch-Büderich am Restaurant Landsknecht ab wo uns ein lukullisches Mahl erwartete.

Zum Jubiläum erhielt der Tisch ein naturgetreues Schwein aus Ton und Keramik mit den Aufschriften

75 Jahre Düsseldorfer Jonges
25 Jahre Tischgemeinschaft „Wirtschaft"
2007


Bis tief in die Nacht hörte man das Jonges-Lied:
„Wenn ich op ihr Schößke sprong, HOPP !, als ne Düsseldorfer Jong"."

W. Rolshoven

 

                                                              

 

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