Besondere Tisch–Ereignisse

"Jonges-Baas wird Chef der Altstadtwache". Sicherheits-Forum 03.03.22
23.02.2022
15:05 Uhr

"Jonges-Baas wird Chef der Altstadtwache". Sicherheits-Forum 03.03.22

Düsseldorf                                                         Düsseldorfer Jonges

Nähe trifft Freiheit                                            Altstadt trifft Sicherheit

 

Liebe heimatliche Tischfreunde, freut Euch mit unserem Ehrentischbaas Rolly: "Jonges-Baas wird Chef der Altstadtwache, der die Altstadt sicherer machen will" (Rheinische Post).

 

Wie das?

Der Vorstand der Jonges will die Sicherheitsschieflage in der Altstadt (Tötungsdelikt, schwere Körperverletzungen, Schlägereien, Verstöße aller Art, jugendliche Agressivität, Unbotmäßigkeit) nicht länger hinnehmen. Er startet eine starke publizistische Offensive u.a. mit einem offenen Brief an alle Ratsmitglieder zum "Jonges-Sicherheitskonzept" und mit dem (vielleicht undiplomatischen?) Vorwurf an die Stadtspitze, sich vor der Verantwortung für die Sicherheit in der Altstadt „wegzuducken“, untätig zu sein. Die Stadt reagiert not amused, weist den Vorwurf des "Wegduckens" von sich und lehnt die rechtliche Argumentation des Vorstands als unzutreffend ab. Die Rheinische Post äußert sich eher amüsiert, s.o., und mit kleinen persönlichen Spitzen.

 

Zur rechtlichen Argumentation aus Tischfreund und Jonges-Vizebaas Sebastian Julis Feder (ein "Jonges- Sicherheitskonzept" wurde, sagt er, tatsächlich nicht erstellt, fehle es doch dem Vorstand an Sicherheitsexpertise - qed) sei auf die umfangreichen Darstellungen in den TOR- Ausgaben 01 - 03/2022 verwiesen. Verkürzt: Sebastian sieht in der 'Längsten Theke der Welt' ein (später: wie ein) ganzjährig und weitflächig zusammenhängendes Groß-Ereignis in der Verantwortung der Stadt "gerichtsfest unter Bezug auf §1 OBG iVm. § 8 PolG unter Einbezug des NRW-Orientierungsrahmens für Großereignisse". Umgesetzt mit "Allgemeinverfügungen" (TOR 03/2022, Interview) vermutlich nach § 27 OBG. Ob sich dieser Ansatz mit dem Einzelfall- und Einzelpersonengebot der §§ 14, 15, 17 mit 19 OBG und dem verwaltungsrechtlichen Bestimmtheitsgebot verträgt, ob die Stützung auf die Generalklausel des PolG dem Gebot der Verhältnismäßigkeit standhält, ob also der Ansatz nicht nur zu erwartenden Klagen standhielte, sondern einen signifikanten, konkreten Sicherheitsgewinn bewirken könnte, werden wir wohl nicht mehr erfahren: "Juristisches Oberseminar ohne praktische Maßnahmen zur Verhinderung von z.B. Messerattacken", so OB Kellers Kommentar, darauf lasse er, lasse die Stadt  sich gar nicht erst ein.

(Anm.: OBG = Ordnungsbehördengesetz NRW, PolG = Polizeigesetz NRW, Orientierungsrahmen NRW = Handreichung des Landes für die Ordnungsbehörden zur Durchführung von [privat organisierten] Großveranstalltungen)

 

Laien-Nachdenklichkeit (von Sebastian unverständlicherweise als feindselig bezeichnet): Können derartige Flaschen-/Messer-/Faustattacken aus einer Augenblickssituation heraus überhaupt vermieden werden, wenn auf Krawall gestimmte Gruppen/Grüppchen z.B. durch Pöbeleien derartige Situationen von jetzt auf gleich anlaßlos provozieren? Da muss auch nicht immer Alkohol im Spiel sein; gesellschaftliche Wut, Minderwertigkeitskomplexe genügen schon. Kann man solche Gruppen, Grüppchen (nach polizeilicher Erhebung Migrantenjugend im Alter 16 - 26 überwiegend aus Umland bis Ruhrgebiet - organisiert?) mit Ordnungs- und Veranstaltungsrecht aus der Altstadt fernhalten oder dort durch OSD-ergänzende  "beobachtende Aufpasser aus privaten Sicherheitsfirmen" (Jonges-Vorschlag) zumindest so isolieren, dass sie gar nicht erst provozieren, Wut aufbauen und sich entladen lassen können?

 

Nachtrag:

"Leeve Jonges,
Die Düsseldorfer Jonges laden ein zum Live-Forum „Zurück zu einer sicheren Altstadt“ am 03.03.2022":

Die 1-stündige Debatte einer "Elefantenrunde" (so Tischbaas Frank) zur Sicherheit in der Altstadt am 3. März bringt zum Wie des Anspruchs 'zurück zu sicherer Altstadt' keine näheren Erkenntnisse. An der Oberfläche verharrend, gehen gefühlt ca 20 - 25 Minuten auf Konto "Wildpinkeln" - stinkt gewiß zum Himmel, geht aber am Sicherheitsthema vorbei. Weitere gut 10 Minuten vergehen mit der Nachfrage des Moderators zu den bedrohlichen Altstadt-Ereignissen an den Karnevalstagen (gewaltnahe Ansammlungen, trotz starker Polizei- und OSD-Präsenz erneut Messerattacken) und wie Hamburg das an der Reeperbahn löse.

Oberbürgermeister Keller wirkt souverän, räumt ein, man habe "die Situation in der Altstadt unterschätzt", kündigt für die Zukunft eine Reihe von Maßnahmen an (etwa mehr Beleuchtung, viel stärkere Kameraüberwachung*), mehr Sicherheitspersonal beim OSD, abermalige Prüfung Alkoholverkaufsverbot) und baut vor, dass man dafür "einen wirklich langen Atmen braucht". Seine Körpersprache mit seinen kurzen Bemerkungen nach links zum kaum eingebundenen Jonges-Vizebaas machen dem aufmerksamen Betrachter deutlich: Das Band von Stadtspitze zu Jonges wirkt durchtrennt, die Stadtspitze braucht, nein, will das Jonges-Sicherheitskonzept' nicht - wer läßt sich schon gern öffentlich des Wegduckens, der Untätigkeit in dieser brisanten Thematik zeihen.

 

*) Lit, den natürlich keiner fragt, stellt sich dazu vor, die Kameras mit starkem Scheinwerfer und Lautsprecher auszurüsten, so dass der Beobachter am Monitor schon von fern lautstark auf die Szene einwirken kann, bis seine Kollegen vor Ort sind.

 

Lit ist erstaunt, dass Frau Strack-Zimmermann/FDP als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages trotz der zum Himmel schreienden Kriegssituation in der Ukraine nicht in Berlin, sondern in dieser Runde weilt. Nun, sie ist Anwohnerin und möchte abends beim Schritt vor die Tür weder Wildpinkler noch Störenfriede um sich, auch wenn sie weiß, dass die Altstadt "nie eine Blumenwiese war".

 

Polizeidirektor Fleiß, bei dem rein äußerlich gesehen die letzte Verbrecherjagd zu Fuß schon länger zurückliegt, ist doch noch Chef der Altstadtwache - die Bestellung von Rolly zu dessen Nachfolger, s.o., verzögert sich offenbar.

 

"Stadtgespräch" (TOR) 'Jonges und die Sicherheit in der Altstadt' -  war's das damit? Die Rheinische Post, immerhin Gastgeber für diese Einladung der Jonges, widmet deren Sicherheits-Forum nur einen recht knappen Artikel "Bei einer Debatte zur Sicherheit in der Altstadt tauschen sich Vertreter von Stadt, Politik und Polizei über die aktuelle Situation aus" (04.03.2022, S. C2). Der Frage der Aufnahme von Frauen bei den Jonges gibt sie deutlich mehr Raum.

Kurze Nachlese vom 5. Mai 2022, S. C1 der Rhein. Post: "Neues Sicherheitsprojekt für die Altstadt. Stadt und Polizei nehmen einen weiteren Anlauf, um die Sicherheit in der Altstadt zu verbessern...". Keine mehr oder weniger abstrakten Interpretationen des OBG Ordnungsbehördengesetzes ohne inhaltliche Konkretisierung, sondern konkrete Maßnahmen - und vom Jonges-Vorstand und dessen 'Sicherheitskonzept' ist schon längst keine Rede mehr. 

Aber gut, dass wir mal über Wildpinkeln gesprochen haben: "Stadt investiert 52 Millionen Euro in öffentliche WCs, ... rund um die Altstadt herrscht angesichts der vielen Wildpinkler Handlungsbedarf." (S. C1 Rhein. Post 16.03.22).

Lit

(s)ein Fazit "parturient montes, nascetur ridiculus mus".

 

PS Nach dem o.e. Podiumsgespräch v. 3. März 2022 hört man vom Vorstand nichts mehr zu seinem Sicherheitskonzept und dessen Umsetzung, auch wenn in der Mitgliederbefragung und im Themenausblick die "Sicherheit in der Altstadt" als wichtig aufgeführt wird.

Nun, auch ohne Jonges "sind Altstadt und Rheinufer sicherer geworden" (RheinPost 13.09.2023). Die Stadt hat sich nicht "weggeduckt" (Baas), sondern Schritt für Schritt mit Hilfe ihrer angekündigten Maßnahmen dafür gesorgt, dass sich einstweilen "die Lage in diesem Jahr beruhigt hat, ein zumeist friedlicher Altstadt-Sommer 2023 geht zuende." (RheinPost). Umfangreiche polizeiliche Waffenkontrollen vor dem Zutritt zur Altstadt (mit entsprechenden Funden bei bis zu 10.000 durchsuchten Besuchern an den Wochenenden), verstärkter Einsatz von Polizei und eigens aufgestocktem Städt. Ordnungsdienst in den Altstadtgassen und am Rheinufer, von der Stadt beauftragte Streetworker ("1.900 Einzelgespräche"), ein ebenfalls im Rahmen des städtischen SIDI-Projekts (SIDI Sicherheit in der Innenstadt) umgesetztes Lichtkonzept an Brennpunkten - kurz: "Die Altstadt ist wieder belebter, es ist ruhiger und friedlicher geworden in der Altstadt", wird der Leiter der Polizeiinspektion Mitte zitiert, der immer noch der bisherige ist. Vielleicht für alle und insbesondere den Baas ganz gut, dass dann doch nicht eintraf (s.o.): "Jonges-Baas wird Chef der Altstadtwache, der die Altstadt sicherer machen will".

 

 PS Ob sich - wie in der Silvesternacht 21/22 oder am Karnevalswochenende Ende Februar 2022 am Rheinufer - die alle Vorschriften mißachtenden Jugendlichen mit dem Jonges-Sicherheitskonzept oder durch städtische Maßnahmen 'einfrieden' lassen? Ein Zweifler meint: „Was nun zunächst die jungen Leute angeht, so sind sie heftig in ihrem Begehren und geneigt, das ins Werk zu setzen, wonach ihr Begehren steht [...] ohne Selbstbeherrschung […] zornmütig und leidenschaftlich aufwallend in ihrem Zorne. Auch sind sie nicht imstande, ihren Zorn zu bemeistern, denn aus Ehrgeiz ertragen sie es nicht, sich geringschätzig behandelt zu sehen, sondern sie empören sich, sobald sie sich beleidigt glauben.(Aristoteles irgendwann zwischen 384 und 340 v. Chr.)

 

 

Abgesang:

2023 - keine schönen Zeiten für den Baas und seine, des Vereins 3 große Themen. Den Baas, so sagt er, "haut es um": der Stadtrat kassiert einfach mal 'die Gaslaternen' (statt 10.000 beschließt er nun nur ein paar hundert historische im Hofgarten). Das Vorstands-Konzept 'Sicherheit in der Altstadt' still und leise abhanden gekommen. 'Frauen im Verein Düsseldorfer Jonges' wird es wohl erst am SanktNimmerleinstag, kaum hier und heute geben. Das ganze Geschehen erscheint manchem so, als spiele einer Grand ohne Buben oder Null Ouvert mit Assen. Hornberger Schießen, Adenauer, es fällt einem manches ein, bis hin zu Wilhelm B's "wenn einer, der mit Mühe kaum geklettert ist auf einen Baum, schon glaubt, dass er ein Vogel wär, so irrt sich der". Da kann einem der Baas schon richtig leid tun, doch immerhin, Baas/Verein sind regelmäßig im öffentlichen Diskurs mit Verwaltung, Presse, dem gewünschten kleinen Teil der sog. 'Stadtgesellschaft': Flagge zeigen, Zeichen setzen.

 

 

Coronabedingt haben wir in den letzten beiden Jahren nur wenige unmittelbare Besondere Tisch-Ereignisse festzuhalten gehabt, sind hier aus dieser gewissen thematischen Verlegenheit auf die Vereins-und Stadtbühnen mit den Besonderen Themen 'Corona', 'Neue Oper', 'Altstadt-Sicherheit' und 'Frauen bei den Jonges' gesprungen. Inzwischen haben diese Besonderen Ereignissen ihre Besonderheit verloren - Zeit daher, sie hier nun zu verlassen - von gelegentlichen Nachbetrachtungen abgesehen.

 

Und voller Zuversicht darauf zu warten, dass "Omikron" bis "Omega" und gar weitere nachfolgende Coronavirus-Varianten welchen Alphabets auch immer ihre Gesundheitsrisiken verlieren.

 

Sicher ist: Im Erlebensfalle sehen wir uns am Dienstag wieder, am .. .. 20.. (TT/MM/JJ)! Und erleben  eines Tages bestimmt auch wieder tischeigene Besondere Ereignisse!

Wer immer sie dann aufzeichnet.

Freuen wir uns drauf!

Lit

 

 

Und von jetzt auf gleich interessiert das alles nicht mehr, bekommt "Sicherheit" eine ganz andere Dimension:

                                KRIEG! KRIEG IN EUROPA

 

                       Russland überfällt die Ukraine:

Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/128330-georg-wilhelm-friedrich-hegel-wem-gott-ein-amt-gibt-dem-gibt-er-auch-verstaLit,

 

 

 

 

 

 

 

 

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