Besondere Tisch–Ereignisse

Ein paar Aktualisierungen zu orbi et urbi et c.
17.08.2021
12:46 Uhr

Ein paar Aktualisierungen zu orbi et urbi et c.

Orbis:

Von Trump, der uns (auch) hier eine lange Weile beschäftigt hat, hört man hierzulande derzeit wenig; einige (Zivil-)Prozesse gegen ihn sind in Vorbereitung. Biden erlebt sein Vietnam, zieht die US-Truppen und damit indirekt die übrigen NATO-Truppen Knall auf Fall aus Afghanistan ab.

Stattdessen bei Biden volle Konzentration auf die Innenpolitik: Erstmals wieder schließt sich eine Anzahl republikanischer Senatoren einer demokratischen Gesetzesinitiative an, mit der die über Jahrzehnte stark vernachlässigte US-Infrastruktur mit der größten $-Kraftanstrengung seit Franklin Roosevelt's New Deal Mitte der 30-iger Jahre d.v.Jh. modernisiert werden soll.

Absehbar steht das eigentlich auch bei uns an, doch darüber mag kein Politiker sprechen, schon gar nicht im müde uninspiriert angelaufenen Bundestagswahlkampf. Bezeichnend, dass der seit vielen Jahren als 'Scholzomat'-Langweiler belächelte SPD- Kandidat in der Wählergunst deutlich vor CDU-Laschet und der recht knapp vor der Grünen-Baerbock rangiert. Die Mehrheit der Befragten will allerdings keinen der drei. Abwegig die Vermutung, dass die CDU die absolute Mehrheit schaffte, wenn Laschet sich krank meldete und Frau Merkel kurzfristig "hier bin ich doch nochmal!" verkündete?

 

Urbs:

Düsseldorfs niedrigster Corona-Inzidenzwert 2021: 10,8 am 02.07., eine Eintagsfliege, von der sich die Stadt wieder zügig entfernte. Die Inzidenzstufe 0 (<10) wurde hier zu keinem Zeitpunkt erreicht. Der aktuelle Inzidenzwert liegt schon wieder bei 83; eine Verdoppelung allein in den letzten 10 Tagen. Die Betroffenenzahlen in Düsseldorf stellen sich aktuell auf 26.905 Erkrankte seit Anfang März 2020. Davon entfallen ca. 20.000 auf die Altersgruppe 15 - 39, erstaunlich nach der ganzen 'wir müssen die Alten schützen'-Debatte, und mit nur ca. 3.500 deutlich geringer auf die drittplazierte "vulnerable" Gruppe 60 - 79. Die  bislang 440 (davon ca. 300 im ersten Coronajahr, zumeist mit Vorerkrankungen) direkt an Corona Gestorbenen allerdings gehören ausschließlich zur Gruppe der 60- bis 80+-Jährigen.

Knapp 424.000 Einwohner sind seit Dezember 2020 geimpft, davon haben knapp 355.000 Einwohner die Zweitimpfung. Der Impffortschritt ist nach starkem Beginn inzwischen eher zäh - leider, auch weil in zwei Tagen die Schulferien enden und damit wie vor einem Jahr dunklere Risikowolken aufziehen. Mit den Urlaubsheimkehrern (und wegen der Regenabsagen eher nicht mit den 400-Jonges-Dienstagen im 'Stahlwerk') dürfte es in erster Linie zusammenhängen, dass die Inzidenzzahlen bei uns wieder zügig zu steigen begannen. Damit ist Düsseldorf wieder "Risikogebiet": Inzidenzstufe 3, Vorbote für neue erhebliche Einschränkungen, doch aufgrund der "geringen Zahl schwerer Krankheitsverläufe und Krankenhauseinweisungen" (NRW- Gesundheitsministerium) mit entspannter Situation auf den Intensivstationen der Krankenhäuser will man noch ein paar Tage zuwarten. Derweil muss kurz vor Bundesligastart eine komplette Mannschaft (Mainz 05) in Quarantäne; 2 Spieler waren bereits zweimal geimpft (trotzdem hat Mainz mit der Resttruppe gegen Leipzig überraschend gewonnen - aber hallo Fortuna!).

ab Freitag, 9. Juli 2021, an. Angesichts landesweit weiterhin niedriger Inzidenzzahlen und der ebenfalls deutlich abnehmenden Zahl schwerer Krankheitsverläufe, erforderlicher Krankenhauseinweisungen und Intensivbehandlungen wird eine neue „Inzidenzstufe 0“ eingeführt. Diese Stufe gilt in Kreisen und kreisfreien Städten, die seit mindestens fünf Tagen eine 7-Tage-Inzidenz von 10 oder weniger aufweisen, und beinhaltet die Aufhebung eines Großteils der bestehenden Regeln und Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie.
Die Landesregierung passt die Coronaschutzverordnung mit Gültigkeit ab Freitag, 9. Juli 2021, an. Angesichts landesweit weiterhin niedriger Inzidenzzahlen und der ebenfalls deutlich abnehmenden Zahl schwerer Krankheitsverläufe, erforderlicher Krankenhauseinweisungen und Intensivbehandlungen wird eine neue „Inzidenzstufe 0“ eingeführt. Diese Stufe gilt in Kreisen und kreisfreien Städten, die seit mindestens fünf Tagen eine 7-Tage-Inzidenz von 10 oder weniger aufweisen, und beinhaltet die Aufhebung eines Großteils der bestehenden Regeln und Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie.
Die Landesregierung passt die Coronaschutzverordnung mit Gültigkeit ab Freitag, 9. Juli 2021, an. Angesichts landesweit weiterhin niedriger Inzidenzzahlen und der ebenfalls deutlich abnehmenden Zahl schwerer Krankheitsverläufe, erforderlicher Krankenhauseinweisungen und Intensivbehandlungen wird eine neue „Inzidenzstufe 0“ eingeführt. Diese Stufe gilt in Kreisen und kreisfreien Städten, die seit mindestens fünf Tagen eine 7-Tage-Inzidenz von 10 oder weniger aufweisen, und beinhaltet die Aufhebung eines Großteils der bestehenden Regeln und Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie.
Die Landesregierung passt die Coronaschutzverordnung mit Gültigkeit ab Freitag, 9. Juli 2021, an. Angesichts landesweit weiterhin niedriger Inzidenzzahlen und der ebenfalls deutlich abnehmenden Zahl schwerer Krankheitsverläufe, erforderlicher Krankenhauseinweisungen und Intensivbehandlungen wird eine neue „Inzidenzstufe 0“ eingeführt. Diese Stufe gilt in Kreisen und kreisfreien Städten, die seit mindestens fünf Tagen eine 7-Tage-Inzidenz von 10 oder weniger aufweisen, und beinhaltet die Aufhebung eines Großteils der bestehenden Regeln und Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie.
Freitag, 9. Juli 2021, an. Angesichts landesweit weiterhin niedriger Inzidenzzahlen und der ebenfalls deutlich abnehmenden Zahl schwerer Krankheitsverläufe, erforderlicher Krankenhauseinweisungen und Intensivbehandlungen wird eine neue „Inzidenzstufe 0“ eingeführt. Diese Stufe gilt in Kreisen und kreisfreien Städten, die seit mindestens fünf Tagen eine 7-Tage-Inzidenz von 10 oder weniger aufweisen, und beinhaltet die Aufhebung eines Großteils der bestehenden Regeln und Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie.
Freitag, 9. Juli 2021, an. Angesichts landesweit weiterhin niedriger Inzidenzzahlen und der ebenfalls deutlich abnehmenden Zahl schwerer Krankheitsverläufe, erforderlicher Krankenhauseinweisungen und Intensivbehandlungen wird eine neue „Inzidenzstufe 0“ eingeführt. Diese Stufe gilt in Kreisen und kreisfreien Städten, die seit mindestens fünf Tagen eine 7-Tage-Inzidenz von 10 oder weniger aufweisen, und beinhaltet die Aufhebung eines Großteils der bestehenden Regeln und Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie.

Die Starkregen-Sturzflut-Katastrophe in NRW (ein wenig auch die Düssel hier) und Rheinland-Pfalz vor kurzem mit ihren verstörenden Bildern hat die Corona-Schlagzeilen für einige Tage auf die hinteren Nachrichtenplätze verdrängt. Die gerade ausgelobten 30 Milliarden Euro Wiederaufbauhilfe werden wohl nicht reichen; von den Versicherungen eingesetzte Sachverständige finden weit höhere Schäden im Vergleich zu ersten Schätzungen vor. "Klimawandel" als das Thema der Zeit - man hätte annehmen können, es würde den Grünen im Wahlkampf für die nahende Bundestagswahl starken Auftrieb verschaffen, doch ist das Thema inzwischen von allen Parteien minus AfD 'usurpiert'.

 

Ach ja, nun mal adieu tristesse!, die Aktienkurse gibt es zum Glück auch noch: Ungerührt von riesiger Corona-Verschuldung und Katastrophenmeldungen aus aller Welt (Sturzfluten, gewaltige Waldbrände von den Mittelmeerküsten über Russland bis US-Westküste, Erdbeben) streift der DAX ausgerechnet am Freitag, dem 13., die 16.000-Marke, Rekordhoch. Die Angst vor vergleichsweise hoher Inflation (3,8 %, der höchste Wert seit Ende 1993!) sei bei den Anlegern schon wieder gewichen, heißt es in den Tagesinterpretationen an der Börse: Wirklich? Oder müssen wir uns auch von dieser alten volkswirtschaftlichen Weisheit verabschieden? Wo sollen Anleger denn hin, wenn nicht in verbriefte Unternehmenssachwerte, um sich vor Inflation, Negativzinsen auf Einlagen > 50 T€, negativ verzinsten Bundesanleihen zu schützen? Und Gold, für viele die Antwort auf Inflationsängste, ist mit weiter sinkenden Werten für Risikoaverse auf der Flucht vor dem doppelhauptigen Monster 'InflaNegzins' schon seit einiger Zeit auch keine Antwort.

Biontech, deutsches Kreuz Ass im Impfpoker mit dem Virus, erhöht die Umsatzprognose für das laufende Jahr auf 12,4 Milliarden (!) Euro. Noch im Oktober 2019 mit 11,70 € notiert, erreicht die Aktie am 10. August den bisherigen Topkurs von 396 €, liegt damit mehr als 3.000 Prozent im Plus; an der Nasdaq in N.Y. klettert die Aktie bis 460 US-$/392 € (9. August). Der Börsenwert dieses bis Coronabeginn weithin unbekannten Börsennewcomers beläuft sich damit auf mehr als 85 Milliarden (!) Euro. Zum Vergleich: Das wertvollste deutsche Chemieunternehmen, BASF, notiert niedriger mit einem Börsenwert von 66 Mrd. € (April 2021) auf Börsenwert-Rang 7 der deutsche Unternehmen, Volkswagen als Nr. 1 bei 141 Mrd. Euro, SAP als Nr. 2 bei 122 Mrd. Euro. Verrückte Welt. Immerhin: Es gibt sie also noch, die Saga vom Teller-, pardon Reagenzglaswäscher zum Milliardär..., Migration sei Dank,

 

meint

Lit

 

 

 

 

Da darf es nach längerer Pause auch mal wieder ein Buchtitel-'Gruß' aus Lits ex libris sein - schwere Kost diesmal.

Kürzlich, am 2. August, lief im TV/ARD der Film "Der Fall Collini" nach einem Roman von Ferdinand von Schirach. Im Kern ging es um die Erschießung von Bewohnern eines Dorfes nahe am damals schwer umkämpften Monte Cassino durch die Waffen-SS als Vergeltung für die Erschießung zweier deutscher Soldaten durch italienische Partisanen.

 

Dieser Kern hat mich veranlaßt, nach langer Zeit das Buch "Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg", Hermann Frank Meyer, Ch. Links Verlag, 2008, wieder zur Hand zu nehmen (das Edelweiß war auf der Uniform das Erkennungssymbol der Gebirgsjäger). Der Autor, meines Alters, ist der Sohn eines in dieser damals bewunderten, Jahre nach dem Krieg berüchtigten Division in Griechenland gefallenen Offiziers, der den Soldatentod seines Vaters und die Gerüchte um diese Division zum Anlass einer umfassenden Recherche (knapp 800 Seiten, die man kursorisch oder abschnittsweise lesen kann) über die Geschichte dieser Division und auch über die von ihr durchgeführten Erschießungen von zivilen Bewohnern genommen hat. Diese Ereignisse, soweit Griechenland betreffend, wurden anläßlich eines Trauerbesuchs des Bundespräsidenten Gauck in einem der griechischen Dörfer vor einigen Jahren, wenn auch nur sehr kurz, ins öffentliche Licht gerückt. Ich erwähne das aus zwei Gründen:

 

Zum einen verbinden viele die Ermordungen ziviler Geiseln vorzugsweise mit der SS, aber es waren eben auch reguläre Verbände der Reichswehr, die nicht nur an der Ostfront Verbrechen gegen die Menschlichkeit (wie es - erst - seit 2002 in Art. 7 des Römischen Statuts für den Internationalen Gerichtshof heißt) begangen haben.

 

Zum anderen - und hier wird es ausnahmsweise recht Lit-persönlich - ist mein Vater Dr. Hans Stiebale als Offizier der benachbarten Gebirgsjägerdivision, ebenfalls Teil des XXII. Gebirgs-Armee-Korps, vor soeben 77 Jahren bei einem der ersten konzertierten Großangriffe eines Partisanenverbandes an der griechischen Westküste gefallen. Ich habe vor Jahren das genannte Buch Seite um Seite mit zitternder Hand gelesen, befürchtend, beim nächsten Seitenumblättern im Zusammenhang mit der Division meines Vaters auf ähnliche Rechercheergebnisse wie oben zu stoßen. Zur großen Erleichterung nichts - außer dem nüchternen Eintrag nach 624 Seiten "... hatten Partisanenverbände eine Kompanie der 104. Jäger-Division bei Agrinion überfallen und fast vollständig 'aufgerieben' "- erster und letzter Einsatz meines kampfunerfahrenen Vaters als Kompanieführer.                                                                                       

Mit meinem Stiefvater habe ich als Heranwachsender übrigens oft diskutiert, ja gestritten, ob die legalistische Einstufung von Partisanen als Nicht-Kombatanten nach der Haager Kriegsordnung und damit deren Einordnung als Im-Krieg-Nicht-Tötungs-Berechtigte richtiger ist oder meine Auffassung von Patrioten, die ihr Land, egal ob in regulärer Uniform oder in abgerissenen Klamotten, gegen Besatzer verteidigen - eines der wenigen Themen, bei denen wir nie auf einen gemeinsamen Nenner gekommen sind.

 

Tempi passati, aber der Film gestern ließ dies alles wieder hochkommen - vielleicht ein kleines Memento für die Jüngeren am Tisch, denen diese Ereignisse zu Recht ganz weit weg sind. Denn absehbar wird es nicht mehr allzu lang Menschen geben, die solches aus quasi unmittelbarer Erinnerung vermitteln können.

 

"Dulce et decorum est pro patria mori", so hieß es damals im offziellen Kondolenzbrief an meine Mutter - nein, ein verbrecherisches Regime hat(te) kein Anrecht auf diesen stolzen römischen Ehrensatz (Horaz) für im Kampf für ihr Vaterland Gefallene. Man sollte ihn jedem heutigen Rechtsradikalen jeden Tag um die Ohren schlagen.

Ehrensatz? Ich argwöhne, dass es für die Gefallenen und Hinterbliebenen aller Kriege der Menschheit nie "Süß und schmückende Ehre war, für das Vaterland zu sterben".

 

Zu persönlich für hier? Sei's drum.

Lit

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