Besondere Tisch–Ereignisse

Vorschau Besondere Tisch-Termine 2024; 2 Lektüretips
02.01.2024
17:27 Uhr

Vorschau Besondere Tisch-Termine 2024; 2 Lektüretips

Tischbaas Frank gibt das vorläufige Jahresprogramm 2024 bekannt:

"Liebe Tischfreunde, ... Für 2024 wünsche ich uns allen Gesundheit und zahlreiche interessante gemeinsame Tischabende! Unser Programm für das nächste Jahr, Änderungen sind vorbehalten! Viele Grüße! Euer Frank:"

Zusammengefasst bislang 24 geplante Treffen:

Neben 11 normalen Tischabenden, überwiegend im Füchschen beginnend, und 4 normalen Mittagstischen die Tisch-Jahresversammlung (25.04., diesmal wieder im Schumacher-Gertrudenstübchen) und die Tisch-Weihnachtsfeier (12.12., Restaurant Nussbaum Alt-Niederkassel). Ferner 4 Highlights (mit Damen) und 3 Traditionsveranstaltungen.

 

Die Highlights mit Damen:

19. Jun Mi EM-Fußballspiel Deutschland ‐ Ungarn Alter Bahnhof

21. Aug Mi Führung durch die Sammlung Philara 

26. Okt Sa Oktoberfest Schützenplatz Niederkassel

2. oder 3. Dez Mo/Di Kabarettist Dieter Nuhr Tonhalle

 

Die 3 Traditionsveranstaltungen:

16. Jul Di Kirmes am Rhein nach Treffen bei Zille Luegplatz

18. Sep Mi Pfannkuchenessen Meuser 

20. Nov Mi (auf dem Weg zur Tradition) Weihnachtsmarkt am Glühtürmchen

 

 

 

 

Uwe, Ex-Lit, schickt als nachträglichen Weihnachts- und Neujahrsgruß und zum Auftakt des Weltgeschehens 2024 zwei Titel aus seiner Bücherkiste

Henry Kissinger's Quasi-Vermächtnis, aus Anlass seines Todes kürzlich wieder hervorgeholt:

"Leadership - Six Studies in World Strategy", Penguin Random House, 2022.

Adenauer, de Gaulle, Nixon, Sadat, Lee Kuan Yew und Frau Thatcher werden auf Basis von Kissingers geballtem geschichtswissenschaftlichen Wissen (Professor in Harvard), seiner eigenen gewichtigen Rolle in der Weltpolitik (US-Außenminister und US-Präsidentenberater) und seiner persönlichen Begegnungen mit allen sechs Persönlichkeiten herausgestellt, Gestaltende in ihrer jeweiligen "dramatic historical period" und dazu gleichzeitig "architects of the postwar evolution of their societies and the international order". Strategische Denker, kräftige Gestalter, keine Mitläufer oder "Klempner" an der Spitze ihrer Länder - und teils auch im Wechselspiel von Größe, Macht und Hybris gefangen.

Und parallel zu lesen jahresaktuell als wohl dem unverändert wichtigsten weltpolitischen Kräftemessen im angebrochenen Jahr, dem Zweikampf USA/China: 

Kevin Rudd

"The Avoidable War  The Dangers of a Catastrophic Conflict between the US and Xi Jinpin's China", Public Affairs Hachette Book Groups, 2022

Kevin Rudd, als Sinologe und langjähriger australischer Politiker und früherer Ministerpräsident wie Kissinger wissenschaftliche Expertise und politische Machterfahrung vereinend, von letzterem so beschrieben: "A lifelong student of China, Kevin Rudd has become one of today's most thoughtful analysts of China's development."

Erschreckend zu lesen, wie nahe an die Klippe zum all-out-war sich und uns alle die beiden Supermächte bereits gebracht haben, wie ein einziger in sich kleiner falscher Zug einen Sarajewo-Weltkrieg I-Effekt auslösen könnte. Und ebenso erschreckend, dass dieser US-China-Konflikt möglicherweise gänzlich hätte vermieden werden können, wenn nicht die west-zentrierte Borniertheit in der Pariser Friedenskonferenz in  Versailles nach Ende des I. Weltkriegs die 3 westlichen Großmächte verführt hätte, alle - insbesondere von den USA - China vorher gemachten Versprechen und Zusicherungen zur Gestaltung eines unabhängigen China kurzerhand zu kassieren. (Mao, bis dahin ein Bewunderer der USA, sprach danach nur noch vom "bunch of robbers", was bis heute in das Denken der chinesischen Politelite hineinwirkt.) Oder wie Rudd schreibt: "Had [US President] Woodrow Wilson stood up to Japan at Versailles, the twentieth-century history of China may have been significantly different." Gleiches läßt sich zum abschätzigen Verhalten der Westmächte gegenüber der arabischen Welt (inkl. Iran/Stichwort Schah und Mossadeq) bei der parallelen Aufteilung des Osmanischen Reiches zwischen Großbritannien und Frankreich nach Ende des I. Weltkriegs festhalten.

Aus Rückschau hat dieses westliche Überlegenheitsgefühl bzw. krasser: die abschätzige Verachtung für die 3. Welt zwei die Weltpolitik bis heute und darüber hinaus dominierende Krisenherde geschaffen. Und leider läßt sich konstatieren, dass wir gerade auch hier in Deutschland noch weit davon entfernt sind, klüger und mit gleichzeitigem Blick 'von der anderen Seite des Zaunes' solche Zusammenhänge zu begreifen, geschweige denn anzuerkennen. (Viele hier haben zwar kein Brett vor dem Kopf, aber je ein halbes rechts und links zwischen Ohren und Augen ragend ...)

Es könnte ja durchaus sein, wofür inzwischen vieles spricht, dass wir im Westen viel weiter weg sind vom Zenit 500-jähriger westlicher Weltdominanz, als wir wahrhaben wollen oder können. Könnte es auch daran liegen, dass wir schon länger von Politikern ♂ + ♀(1) ohne das von Kissinger herausgearbeitete Format geführt werden, keine Strategen mithin, sondern Taktiker mit - wenn auch oft wichtiger - Beschränkung auf das Meistern von Tageskrisen?

 

NB Putin und sein Russland kommen in diesen Betrachtungen nicht vor. In der Einschätzung beider Autoren ist Russland trotz seiner atomwaffengestützten Gefährlichkeit und Putins moralischer Unberechenbarkeit eher ein Vasall Chinas, Xis, der Putin gewähren läßt, solange und in dem Umfang, wie es seinen Zwecken nützt.   

 

 

 

                                    

              

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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