Besondere Tisch–Ereignisse

21:09 Uhr
Ehrentischbaas Rolly nun Stadtbeauftragter für Antisemitismus
"...liebe Heimatfreunde,
zum 1. Juli 2025 habe ich eine neue Aufgabe übernommen:
Ich bin nun Beauftragter zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens in Düsseldorf, Büro des Oberbürgermeisters.
Meine neue dienstliche Adresse lautet:
Wolfgang Rolshoven
Beauftragter zur Bekämpfung von Antisemitismus
und zur Förderung jüdischen Lebens in Düsseldorf
Ratinger Straße 25
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211 89-24411
Mobil: 0170 7735741
E-Mail: wolfgang.rolshoven@duesseldorf.de
Privat bin ich weiterhin erreichbar unter:
rolshoven@onlinehome.de
ehrenbaas@duesseldorferjonges.de
Ich freue mich auf die neue Aufgabe und den Austausch mit Ihnen auch in dieser neuen Funktion!
Mit herzlichen Grüßen
von Düssel und Rhein
Wolfgang Rolshoven"
Und dazu eine Antwort aus dem Kreis 'Tisch Wirtschaft':
"Lieber Rolly,
vielen Dank für die Übermittlung Deiner neuen Daten im Zusammenhang mit Deiner neuen Aufgabe zum 01.07. 2025 und Deines Wunsches nach Austausch zu Deinem neuen Thema!
Nebenbei: Immerhin bist Du damit im Amt deutlich schneller ‚verankert‘ als einer Deiner neuen Beauftragtenkollegen, der Beauftragte für Gastronomie, der lt. Rhein.Post unlängst trotz länger zurückliegender Bestellung und tagesaktueller Themenstellung bis heute auf den städtischen Seiten nicht auf- und damit anrufbar sei. (Wieviele städtische Beauftragte gibt es denn eigentlich und wofür alles?)
Im Sinne von „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und den Austausch mit Ihnen auch in dieser neuen Funktion!“ wünsche ich Dir, dass Du Dich rasch in die schwierige, breit gefächerte und kontroversen-geneigte Materie einfinden mögest – deutlich weniger Repräsentation schafft sicher Freiräume, Zeit für den Umgang mit deutlich mehr Komplexität in der Themenstellung: „Anti-Semitismus“ und dessen unterschiedliche Ausprägungen in der Bandbreite von dem für Dein Amt wohl zentralen ‚klassischen‘ aktiven Anti-Semitismus mitteleuropäischer Prägung, seit dem ca. 6. Jh. von der Kirche befördert und von uns Deutschen mit dem millionenfachen Massenmord ins Unvorstellbare gesteigert, und nun, horribile dictu, für ein Viertel unseres Wahlvolkes wieder akzeptabel über die im Prinzip ähnlichen, ebenfalls aktiven osteuropäischen, insbesondere russischen Varianten hin zu der reaktiven palästinensisch-arabischen Ausprägung seit ca. 1947.
Zu letzterer empfehle ich gern das auf dem Weg zum Thema-Klassiker eingeschätzte Buch „1948 – The First Arab-Israeli War“ des israelischen Historikers Benny Morris aus der Gruppe der ‚Neuen Historiker Israels‘ – der übrigens in der heutigen (20.06.) FAZ, S. 12, ganzseitig aus Anlass des israelischen Angriffs auf den Iran interviewt wird: „Es wird internationalen Druck auf Israel geben“.
Hilfreich-nachdenklich vielleicht auch dazu aus der Reihe „Rätst Du, wer das ist?“ dieses Zitat eines bedeutenden Mannes: „I don’t understand your optimism…Why should the Arabs make peace? If I was an Arab leader I would never make terms with Israel. That is natural: We have taken their country. Sure, God promised it to us, but what does it matter to them? Our God is not theirs. We come from Israel, it’s true, but two thousand years ago, and what is time to them? There has been anti-Semitism, the Nazis, Hitler, Auschwitz, but was it their [the Palestinians‘] fault? They only see one thing: We have come here and stolen their country. Why should they accept that?“
Nein, es ist nicht der auch zur ‚Gruppe der Neuen Historiker Israels‘ gehörige, im Vergleich zu B. Morris deutlich israel-kritischere I. Pappé (u.a. Buch „The ETHNIC CLEANSING of PALESTINE“), sondern eine sehr prominente, vielseitig geachtete Persönlichkeit (†, 1973). Klingt das nach Anti-Semitismus?
Etwas bekämpfen zu sollen, fordert üblicherweise auch, ‚es‘ gründlich und nüchtern analysiert zu haben. Daran hapert es hierzulande oft, Emotion vor Ratio, Gefühl vor Sachverhalt.
In diesem Sinne:
Eine allzeit geschickte ‚Hand‘ als Beauftragter für dieses überaus schwierige Thema!
Ein Thema, das gerade zusätzlich durch die aktuellen Ereignisse in Gaza und nun im Iran überlagert wird (s. auch Politbarometer FAZ 20.06.2025, S. 10: „Befremden über Israel wächst: Israels Vorgehen im Gazastreifen lehnen die meisten Deutschen ab. [Aber!] Antisemitische Haltungen haben nicht zugenommen.“). Diese Befragung lag übrigens vor dem Luftangriff auf Iran.
Vielleicht, lieber Rolly, sehen wir uns nun am Tisch wieder häufiger – möglicherweise sogar mit Gelegenheit, Deine Vorstellungen zum neuen Amt näher kennenzulernen.
Ein schönes Wochenende Dir und allen
Uwe"
Und damit schließt sich hier ein Kreis(segment) der Berichterstattung zu Besonderen Ereignissen, seit Rolly 2004 Tischbaas unseres Tisches wurde und nun nicht mehr Teil-Gegenstand der Berichterstattung ist.
Was nicht ausschließt, dass Rolly von Zeit zu Zeit hier über seine neuen Erfahrungen und Erkenntnisse, erfahrene Belastungen und Erfreuliches berichten könnte.